Freitag, 13. Januar 2012

Freitag, der 13. oder Wulff und das Murmeltier

Um es gleich zu sagen: Es ist nichts passiert, nichts Positives und nichts Negatives - absolut nichts, nothing, niente. Der Tag ging absolut unspektakulär über die Bühne. Ich habe auch nichts Anderes erwartet.
Abgesehen davon, wer braucht schon für Katastrophen eine bestimmte Kombination von Datum und Wochentag? Da sehe man sich unseren Bundespräsidenten an! Dem muss zur Zeit doch jeder Tag wie Freitag, der 13. vorkommen, Horror pur, und täglich grüßt das Murmeltier. Ob er dabei allerdings wirklich das Opfer ist, da kann man geteilter Meinung sein. Er allein weiß, was da noch alles kommen kann. Vielleicht ist es so viel, dass er meint, man könne das uns Durchschnitts-bürger, - urlauber, - kreditnehmer, - viel/wenigflieger nicht alles auf einmal zumuten. Und man stumpf ja auch ab. Was macht der Herr Wulff denn heute? Was kommt noch alles ans winterliche Tageslicht? Wundern tut man sich ja über nichts mehr.
Nun, Herr Wulff, mein Tipp: Wenn es Ihnen zu viel wird, wenn die ungemütlichen Enthüllungen Ihrer zugegebenermassen nicht strafrechtlich, wohl aber moralisch zu verurteilenden Machenschaften Ihnen an die Nerven gehen, wenn Sie sich wieder in Ruhe in Ihren priviligierten Kreisen bewegen und großzügige Geschenke erhalten wollen, dann machen Sie der Sache doch ein Ende! Uns wird es nämlich auch zu viel.
Wir sind inzwischen ja sehr tolerant, was die besondere Spezies Politiker abgeht. Und mal ehrlich: Es steht ja jedem frei, Politiker zu werden. Da hat man Privilegien, muss aber auch Verantwortung übernehmen. Das wollen viele nicht. Ist ja auch ok.
Aber ist es auch ok, die Privilegien gerne und in grenzwertigem Umfang in Anspruch zunehmen, wenn es um die Verantwortung geht, sich aber den Status eines "Auszubildenden" zu geben, der den Job des Bundespräsidenten ja erst lernen müsse und dafür ja schließlich fünf Jahre Zeit habe?
Wir erinnern uns: der Bundespräsident ist der höchste Repräsentant unseres Landes. Diese Position mit einem Lehrling zu besetzen, kann man wohl als eine personalpolitische Fehlentscheidung bezeichnen.
Herr Wulff! Tun Sie sich und uns und diesem Land einen Gefallen und machen Sie der Sache ein Ende! Lassen Sie zu, dass jemand eine Chance bekommt, der dieser Aufgabe persönlich gewachsen ist.
Und Sie werden, wie wir alle, in diesem Jahr nur noch zweimal einen Freitag, den 13. erleben müssen.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Knut ... oder was?

Mein-Freund-

In Berlin ist es üblich, den Weihnachtsbaum Mitte Januar- wenn das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist- vor dem Haus auf dem Gehweg abzulegen. Das ist praktisch, man hat dann wieder Platz für Neues ;-)
Allerdings dauert es einige Tage, bis die Berliner Stadtreinigung alle nicht mehr benötigten Zeugen der letzten Weihnacht eingesammelt haben. Solange wird man bei seinem Anblick immer wieder daran erinnert, wie er für einigeTage unser Wohnzimmer erleuchtet und uns in die richtige Stimmung für das besinnliche Fest gebracht hat. Da war der Baum natürlich noch frisch und hübsch geschmückt. Jetzt lassen die Hinterlassenschaften der Vierbeiner aus der Nachbarschaft schon die ersten Verfallserscheinungen erkennen.
Wir verabschieden und also vom letztjährigen Fest der Liebe und versuchen, die Kluft bis zum Frühling zu überbrücken. Vielleicht fällt das dieses Jahr gar nicht so schwer. Heute sollen in Berliner Hinterhöfen schon die ersten Gänseblümchen gesichtet worden sein…

-der-Baum

Das geschenkte Jahr (Teil1)

Was soll das heißen: Ein Jahr geschenkt bekommen? Ein Jahr zur freien Verfügung. Ein Jahr ohne Verpflichtungen. Ein Jahr, um Versäumtes nachzuholen, um Zukünftiges vorzubereiten, um zu sich selbst zu finden. Keine Erwartungen, keine Anforderungen, den Platz, wo man sich die Zukunft nicht mehr vorstellen kann, verlassen. Runterkommen - hoffentlich schnell - negative Erfahrungen aus dem Gedächtnis streichen, naja oder mit neuen Erfahrungen überdecken.
Aber auch die Freunde nicht vergessen. Die bleiben. Müssen bleiben. Aber nur die Wirklichen. Die anderen werd ich nicht vermissen. Ich werd` Neue finden, mir selber aussuchen.

Wieso bekommt man ein Jahr geschenkt? Wirklich geschenkt bekommt man natürlich nichts. Es ist ein Tauschgeschäft: Ein Jahr finanzielle Sicherheit ohne Gegenleistung, danach ... Ein neues Leben? Ein neuer Job? Vielleicht, hoffentlich, jedenfalls keine Sicherheit mehr. Es liegt an mir.

Montag, 24. Januar 2011

Abschied von einer Illusion

Da haben also mal wieder die pessimistischen Schwarzseher recht gehabt, die prophezeiht haben, dass es sinnlos und selbstzerstörerisch ist, wenn man sich für die Rechte der Schwachen einsetzt und auf Solidarität unter Kollegen baut.
"Das funktioniert nie!"
"Hier gibt`s nur Duckmäuser und Opportunisten!"
"Gegen die da oben kommt man sowieso nicht an!"
"Am Ende stehst du alleine da!"
"Statt Dank gibt`s höchstens den Schuh in den A...llerwertesten!"

Aber Nein - ich die idealistische, etwas naive Weltverbesserin glaube das natürlich nicht. Wo kämen wir denn da hin? Wenn sich niemand mehr für Andere einsetzen würde? Wenn wir nicht mehr an das Gute im Menschen glauben würden? Wenn wir nicht mehr gemeinsam für unsere Rechte kämpfen würden? Wo kämen wir denn da hin?
Dahin, wo wir jetzt sind! Jeder steht alleine und ist den Mächtigen ausgeliefert, selbst denen, die sich nur dafür halten. Konkurrenzdenken und Machtstreben wird belohnt - Andere unterbuttern genauso.
Plötzlich kriechen überall die größenwahnsinnigen und wirklich unverzichtbaren Karrieristen aus ihren Löchern und reden sich gegenseitig ein, wie toll sie doch sind. Es funktioniert zwar nichts, aber das macht nichts, wenn man sich gegenseitig einredet, dass daran natürlich die Umstände schuld sind. Verantwortung übernehmen will allerdings keiner.
Die wird dann gern nach unten weitergegeben - an den Einzelnen, der sich nicht wehren kann - und sich das gefallen läßt. Prima.
Lebenslang leiden ist besser als einmal Courage zu zeigen. Zumindest hat man immer was zu jammern - und dabei findet man immer Gleichgesinnte.

"Gemeinsam ist man stark

Das stimmt und jeder weiß es. Mit der praktische Umsetzung allerdings scheinen viele überfordert zu sein.

Mittwoch, 3. November 2010

Die Fratze der Lüge



Ich habe sie gesehen: Die Fratze der Lüge. Sie sieht mir in die Augen und sagt: Siehst du? Siehst du, welche Macht ich habe? Ich lüge die Anderen an - ich manipuliere sie – ich entscheide, welche Information sie bekommen und welche nicht. Information ist Macht. Ob oder wie man sie weitergibt, ist Grundlage für Entscheidungen.

Die Fratze der Lüge. Sie lacht mir ins Gesicht und sagt: Siehst du? Ich lüge, ich manipuliere, ich beeinflusse Entscheidungen und du – du kannst nichts machen. Ich weiß es – und du weißt es – und du kannst nichts machen. Weil ich die Macht habe und du nicht.

Die Fratze der Lüge. Sie verhöhnt mich. Sie hält mir einen Spiegel vor und sagt: Siehst du, wie weit du kommst mit deiner Ehrlichkeit, deiner Menschlichkeit, deinem Streben nach Gerechtigkeit. Ich entscheide und du schaust zu. Ich steuere den Lauf der Dinge und du rufst nach Moral.

Die Fratze der Lüge. Sie lehnt sich zurück, verschränkt die Arme und grinst mich an: Siehst du? Ich hab`s geschafft. Der Zweck heiligt die Mittel. Ich entscheide, was richtig und was falsch ist. Ich habe die Macht. Das ist meine Moral. Und du bist nur ein naives, kleines Würstchen.

Die Fratze der Lüge ist hässlich und abstoßend. Sie zu sehen gibt mir das Gefühl der Hilflosigkeit. In der Natur gibt es nichts, was ähnlich hässlich wäre. Die Fratze der Lüge ist menschlich.

Ich habe sie heute gesehen: Die Fratze der Lüge.
Ihr Anblick hat sich in meine Seele gebrannt.
Sie hat einen Namen...
Ich wollte, ich hätte sie nicht gesehen.

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